Fachliteratur

Ausgewählte Fachliteratur

Die folgende Literaturliste zielt nicht in erster Linie auf die Prüfungsvorbereitung. Sie soll vielmehr zu einem Blick auf die Wirtschaftsinformatik und angrenzende Fachgebiete anregen, der über den gängigen Literaturkanon hinausgeht. Einige empfohlene Schriften sind nicht unmittelbar der Wirtschaftsinformatik zuzuordnen, bieten allerdings anregende Perspektiven auf den vielschichtigen Gegenstand unseres Fachs.

 

Albert, HansKonstruktion und Kritik. Aufsätze zur Philosophie des kritischen Rationalismus
Einblick in die Denkwelt des Kritischen Rationalismus, die für die Entwicklung einer reflektierten Vorstellung von Möglichkeiten und Grenzen von Wissenschaft von großer Bedeutung ist.
Babbage, CharlesOn the Economy of Machinery and Manufactures. Cambridge 1832
Beindruckendes Werk des ersten Wirtschaftsinformatikers
Berger, Peter L.Invitation to sociology: A humanistic perspective. 1st ed. Garden City, N.Y: Doubleday, 1963
Für alle, die an Soziologie interessiert sind, ein inspirierendes Buch eines Altmeisters des Fachs. Obwohl es vor längerer Zeit geschrieben wurde, ist es immer noch sehr aktuell – auch in Bezug auf neuere Entwicklungen in der Wirtschaftsinformatik.
Boland, Richard J.; Collopy, FredDesign Matters for Management. In: Richard Boland und Fred Collopy (Hg.): Managing as designing. Stanford, CA: Stanford Business Books 2004,pp. 3–18
Richard Boland ist einer der herausragenden Forscher des amerikanischen Information Systems. Fred Collopy arbeitet im Bereich Entscheidungs- und Innovationstheorien. In diesem Aufsatz geht es darum, wie Sprache und lebensweltliche Praxis Entwurfsentscheidungen ermöglichen und gleichzeitig einengen. Collopy und Boland zeichnen hier ein differenziertes, überaus anregendes Bild von der Bedeutung von Design, das deutlich über die simplifizierenden Vorgaben des "Design Science" hinausgeht.
Boland, Richard J.; Lyytinen, Kalle (2004)Information Systems Research as Design: Identity, Process, and Narrative. In: Bonnie Kaplan, Duane P. Truex, David Wastell, A. Trevor Wood-Harper, Janice I. DeGross und Bonnie Mae Kaplan (Hg.): Information systems research. Relevant theory and informed practice ; IFIP TC8/WG 8.2 20th Year Retrospective: relevant theory and informed practice - looking forward from a 20-year perspective on IS research, July 15 - 17, 2004, Manchester, United Kingdom, Bd. 143. Boston, Mass.: Kluwer Acad. Publ (IFIP, 143), S. 53–68.
Reflektierte und lesenswerte Analyse der Information Systems-Forschung von zwei Insidern, die die die Entstehungsgeschichte von Information Systems so gut kennen wie kaum ein anderer.
Bretzke, Wolf R.Der Problembezug von Entscheidungsmodellen. Tübingen 1980
kritische Untersuchung von Entscheidungsmodellen in der BWL. Gewinnbringend für alle, die an einem tieferen Verständnis der BWL interessiert sind.
Brodie,M.L.; Mylopoulos,J.; Schmidt,J. (1984)On Conceptual Modelling. Perspectives from Artificial Intelligence, Databases and Programming. Berlin/Heidelberg

zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber dennoch guter Überblick über Motivation, Ziele und Methoden der konzeptuellen Modellierung

Ciborra, Claudio, ed.From Control to Drift: The dynamics of corporate global IT infrastructures. Oxford: Oxford University Press, 2001
Auch wenn ich manchen steilen Thesen von Ciborra nicht zustimme: Eine gut geschriebene, anregende Betrachtung der Entwicklung und Pflege von IT-Infrastrukturen.
Dijkstra, E. W. (1978)The pragmatic engineer versus the scientific designer (Edsger Wybe Dijkstra (EWD) Manuscripts No. 690)
kurzer Beitrag, in dem Dijkstra seine berühmte Vorstellung von einer "Firewall" zwischen Anwendungsdomänen und der Software-Entwicklung darstellt. Diese Vorstellung war lange Zeit für große Teile der Informatik prägend und hat nicht zuletzt — und sicher ungewollt — zur Entstehung sog. agiler Verfahren beigetragen
Domingos, P. (2017)The Master Algorithm: How the Quest for the Ultimate Learning Machine Will Remake Our World. London: Penguin Books Ltd.
Ein umfassender, kompetenter und teilweise unterhaltsam geschriebener Überblick über wesentliche Verfahren der KI, vor allem des Machine Learning. Leider lässt sich Domingos mitunter von seiner Begeisterung für die KI allzu sehr mitreißen, was ihn zu einigen gewagten Prognosen veranlasst.
Feyerabend, PaulErkenntnis für freie Menschen.

Teilweise polemische Kritik eines überaus gebildeten und respektlosen Philosophen an real existierender Wissenschaft. Das Buch bietet tiefe Einblicke in die Wissenschaftstheorie und regt dazu an, gängige Annahmen über Wissenschaft in Frage zu stellen.

Feyerabend, PaulDas Märchen Wissenschaft. Plädoyer für einen Supermarkt der Ideen. In: Kursbuch 53, 1978, S. 47-70

noch polemischere Kritik an real existierender Wissenschaft. Feyerabend macht hier Vorschläge, wie Wissenschaft anders organisiert werden könnte und vor allem, wie der Zugang zu Bildung und zu Forschungsergebnissen demokratisiert werden könnte.

Feynman, Richard P. (1995)Six easy pieces. Essentials of physics, explained by its most brilliant teacher. Hg. v. Robert B. Leighton. Reading, Massachusetts: Perseus Books (Helix books). Online verfügbar unter www.loc.gov/catdir/enhancements/fy0831/94030894-d.html.
Eine sehr anregende Lektüre für alle, die sich für Physik interessieren - von einem unterhaltsamen Großmeister des Fachs, der u.a. die Grundlagen von Quantenrechnern entworfen hat.
Floyd, Christiane, Heinz Züllighoven, Reinhard Budde, and Reinhard Keil-Slawik (Eds.)Software development and reality construction. Berlin [etc.]: Springer, 1992.
Die Hamburger Schule der Informatik um Christiane Floyd hat eine sehr reflektierte Perspektive auf Software entwickelt. In diesem Sammelband finden sich einige Beiträge, die sich auf anregende Weise mit dem zentralen Thema des Buchs, nämlich der Wirkung von Software auf das, was wir als Realität wahrnehmen, auseinandersetzen.
Goodman, Paul S., Sproull, Lee (,eds.)Technology and organizations. 1st ed. San Francisco: Jossey-Bass, 1990
Auch wenn die Beiträge nicht mehr ganz frisch sind, sind einige noch immer sehr aktuell und anregend.
Habermas, JürgenTheorie des kommunikativen Handelns. Bd. 1 u. 2
Wichtig, um einen Zugang zu der von Habermas vertretenen Kritischen Theorie zu finden. Es werden u.a. verschiedene Rationalitätskonzepte vorgestellt. Teilweise sperrig; erstes Kapitel besonders lohnend
Klein, S. (1989)Theorie der Unternehmungsplanung - Struktur und Beitrag einer anwendungsorientierten Planungstheorie. Stuttgart
reflektierte Untersuchung zur strategischen Planung aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Auch für spezifische Planungsperspektiven der Wirtschaftsinformatik gewinnbringend.
Lanier, Jaron (2013):Who owns the future? New York: Simon & Schuster
Lanier zeigt mit seiner kritischen Betrachtung des Internets auf, wie es sich zu einem gigantischen Instrument asymmetrischer Machtverteilung entwickelt hat, das unsere Freiheit und Unabhängigkeit als Verbraucher und Bürger bedroht. Diese Kritik bildet die Grundlage für den Entwurf eines neuen Internets, das eine mündigere Teilnahme und eine gerechtere Verteilung von Profiten verspricht. Lanier ist ein ausgewiesener Kenner der technischen Grundlagen des Internet. Deshalb sind seine Empfehlungen - unabhängig davon, wie man sie ökonomisch und politisch bewertet - technisch umsetzbar und in jedem Fall für alle anregend, die sich fragen, wie die zukünftige Entwicklung des Internet aussehen könnte
Lorenzen, PaulKonstruktive Wissenschaftstheorie. Frankfurt/M. 1974
Einblick in die Denkwelt des Erlanger Konstruktivismus, einer bedeutenden Denkrichtung der Wissenschaftstheorie. Aus dem Blickwinkel der Wirtschaftsinformatik ist dabei nicht zuletzt der Ansatz bedeutsam, durch eine rationale Rekonstruktion faktischen Sprachgebrauchs eine bessere Sprache, eine „Orthosprache“ zu konstruieren.
Luhmann, N. (1984)Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie. Frankfurt/M.
Zentrales Werk der Systemtheorie in der Soziologie. Lektüre in Teilen aufwändig, aber in Teilen sehr anregend
Lyytinen, Kalle; Boland, Richard J., Yoo, Youngjin, and Majchrzak, AnnOrganizing for Innovation in the Digitized World. In: Organization Science 23, no. 5 (2012): 1398–1409
enthält anregende Ideen rund um die wichtige Frage wie die Innovationsfähigkeit von Unternehmen durch organisatorische Maßnahmen gefördert werden kann.
Meyer, B. (1997)Object-Oriented Software Construction. 2nd ed., Prentice Hall
Referenzwerk der objektorientierten Software-Entwicklung, anspruchsvoll und in Teilen sehr unterhaltsam geschrieben. Absolut empfehlenswert – trotz der in Teilen irreführenden Darstellung der konzeptuellen Modellierung
Morgan, GarethImages of Organzation. Updated ed. Thousands Oaks 2006
Anregende Perspektiven auf die Untersuchung von Organisationen
Morgan, Gareth (Ed.)(1983)Beyond method: Strategies for social research. Sage Publications, Beverly Hills, Calif.
In diesem Sammelband kommen Vertreter verschiedener methodischer Ausrichtungen in den Sozialwissenschaften zu Wort. Insbesondere die Beiträge von Morgan sind sehr lesenswert.
Morgan, Gareth (1993)Imaginization: The art of creative management. Sage Publ., Newbury Park, Calif. [u.a.].
eigentlich für Praktiker gedachte Aufbereitung zentraler Aspekte des Werks von Morgan. Allerdings auch aus wissenschaftlicher Perspektive sehr interessant. Für uns von besonderer Bedeutung: die Betonung von Abstraktion (auch wenn Morgan den Begriff nicht verwendet) als zentrale Voraussetzung reflektierter Veränderung.
Ortmann, G. (1976)Unternehmensziele als Ideologie. Köln
aus den Zeiten des "Systemstreits" in der BWL. Z.T. heftige Kritik an der etablierten BWL - sicher nicht mehr so aktuell wie damals, aber durchaus interessant
Pfeffer, JeffreyManagement as Symbolic Action: The Creation and Maintenance of Organizational Paradigms. In: Research in Organizational Behavior, edited by Larry L. Cummings and Barry M. Staw. Greenwich, London: Elsevier, 1981, pp. 1-52
In diesem Beitrag stellt Pfeffer die Differenzierung von symbolischem und substantiellem Handeln vor, die einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Management leistet.
Popper, Karl R.Logik der Forschung. 6. Aufl. Tübingen: Mohr 1982
Popper legt hier das Fundament des später so genannten Kritischen Rationalismus. Die besondere Bedeutung liegt u.a. in der Betonung der Falsifizierbarkeit als Prüfkriterium wie auch der erkenntnistheoretischen Betrachtung von Wahrscheinlichkeiten.
Rescher, Nicholas (1980)Induction. An essay on the justification of inductive reasoning. Pittsburgh, Pa.: Univ. of Pittsburgh Pr.
Rescher ist ein herausragender Philosoph und Wissenschaftstheoretiker, der sich in diesem Werk mit der Bedeutung von Induktion und Erkenntnisgewinn beschäftigt. Anders als etwa Popper kommt er dabei zu einer dezidiert positiven Bewertung der Induktion als mächtigem Werkzeug des Erkenntnisgewinns. Ein Werk, das all denen zu empfehlen ist, die sich intensiver mit den Möglichkeiten und Grenzen des sog. Machine Learning beschäftigen.
Rorty, R.Hoffnung statt Erkenntnis. Eine Einführung in die pragmatische Philosophie. Passagen Verlag: Wien 1994
anregende Kritik an gängiger Wissenschaftsvorstellung, verbunden mit einem Vorschlag für eine alternative Ausrichtung
Rorty, R.; Engel, PascalWhat is the Use of Truth? New York 2005
unterhaltsames Streitgespräch zwischen Rorty und einem profiliertem Gegner (der ihm mächtig zusetzt)
Stachowiak, HerbertAllgemeine Modelltheorie. Wien: Springer 1973
Grundlagenwerk. Stachowiak, der leider häufig in irreführender Weise zitiert wird, entwickelt eine differenzierte Theorie der Modellbildung. Anders als mitunter dargestellt wird führt er dazu einen konstruktivistischen Modellbegriff ein. Sehr lesenswert auch seine kritischen Anmerkungen zu Popper.
Steinmüller, WilhelmInformationstechnologie und Gesellschaft. Einführung in die angewandte Informatik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1993
Steinmüller war ein vielseitig interessierter Wissenschaftler. Er hatte zunächst einen Lehrstuhl für Kirchenrecht in Regensburg. Anschließend wechselte er auf einen Lehrstuhl für angewandte Informatik an der Universität Bremen. Dort beschäftigte er sich mit Fragen der Rechtsinformatik, als einer deren Begründer er gilt. Später wandte er sich der Psychotherapie zu. Dieses Buch hat einen weiten Teilen einen deutlichen Bezug zur Wirtschaftsinformatik. Es unterscheidet sich von gängigen Einführungen in die Wirtschaftsinformatik u.a. durch eine differenzierte, tiefgehende Analyse von Grundbegriffen wie Information und Modell sowie durch wissenschaftstheoretische Betrachtungen.
Taylor, James R., and van Every, Elizabeth J.The situated organization: Case studies in the pragmatics of communication research. New York, London: Routledge, 2011
Taylor und van Every betrachten Kommunikation (und Sprache) als konstitutives Element von Organisationen. Lohnendes Buch für alle, die an einem tieferen Einblick in die Funktionsweise von Organisationen interessiert sind.
van Reybrouck, David (2016)Against Elections. A Case for Democracy. London: The Bodley Head.
Trotz der Tücken, die demokratische Verfassungen immer wieder offenbaren, gilt die Demokratie als die beste aller Staatsformen. Der Historiker van Reybouck ist ein Anhänger der Idee der Demokratie, hält allerdings gängige Formen der Implementierung demokratischer Verfassungen für fragwürdig. Vor dem Hintergrund einer Analyse systemischer Schwächen gängiger Formen der Demokratie schlägt er einen Ansatz vor, der auf den ersten Blick radikal erscheinen mag, weil er eine Abkehr von einem zentralen Element der Demokratie beinhaltet: Von Reybrouck schlägt vor, Wahlen durch Losverfahren zu ersetzen, in deren Zentrum repräsentativ besetzte Bürgerkomitees stehen.
Wartofsky, Marx W. ModelsRepresentation and the scientific understanding. Dordrecht: Reidel, 1979
Das amerikanische Pendant zu Stachowiak; sehr überzeugend. Wartofsky hält Modelle für das zentrale Konstrukt wissenschaftlicher Erkenntnis. Theorien sind danach auch Modelle.
Watzlawick, Paul, Weakland, John H., and Fisch, Richard: ChangePrinciples of problem formation and problem resolution. New York: Norton, 1974
Sehr anregendes Werk für alle, die an psychologischen Voraussetzungen von Wandel interessiert sind. Von großer Bedeutung für die Wirtschaftsinformatik (für die Wandel ja bekanntlich auch ein zentrale Thema ist).
Weick, Karl E. (1979)The Social Psychology of Organizing. 2. Aufl. Reading: Addison-Wesley.
klug, reflektiert, anschaulich und anregend
Winograd, Terry, and Flores, FernandoUnderstanding computers and cognition: A new foundation for design. Norwood, N.J: Ablex Pub. Corp., 1986
Vor längerer Zeit geschrieben, aber immer noch sehr aktuell. Winograd ist ein angesehener Informatiker, dem es sehr überzeugend gelingt, die Betrachtung von Software in einer größeren Kontext einzuordnen. Dabei geht es u.a. um die Berücksichtigung von Sprache und kognitionspsychologischer Aspekte. Die Zusammenarbeit mit Flores, einem Ingenieur, Politiker und Philosoph, hat zudem dazu beigetragen, originelle Perspektiven auf das Thema zu entwickeln. Interessant ist auch die Anwendung von Heidegger auf die Frage, wie sich Anwender den Zugang zu Computer-Systemen erarbeiten.
Wittgenstein, Ludwig (1963)Tractatus logico-philosophicus. Suhrkamp: Frankfurt
Das Frühwerk von Wittgenstein lässt bereits im Vorwort eine radikale erkenntnistheoretische Position erkennen. Eine gewinnbringende Lektüre für alle, die an einer logischen Analyse der Welt interessiert sind, die nicht allein auf formale Systeme beschränkt ist, sondern auch die Rolle der natürlichen Sprache thematisiert. Anregend ist dabei auch der Wandel, den Wittgenstein von diesem frühen Werk zu seinem Spätwerk, den philosophischen Untersuchungen, durchlaufen hat.
Wittgenstein, LudwigPhilosophische Untersuchungen.
Der „späte“ Wittgenstein ist aus Fragmenten zusammengesetzt und deshalb kaum am Stück zu lesen. Es gibt aber eine ganze Reihe anregender Fundstücke zur Reflexion über Sprache.
Wittgenstein, LudwigPhilosophische Untersuchungen.
Der „späte“ Wittgenstein ist aus Fragmenten zusammengesetzt und deshalb kaum am Stück zu lesen. Es gibt aber eine ganze Reihe anregender Fundstücke zur Reflexion über Sprache.
Wolfram, Stephen (2002)A new kind of science. 1. edition. Champaign, Ill.: Wolfram Media
Wolfram ist ein exzellenter Mathematiker, Physiker und Informatiker. Er skizziert in diesem Buch die Vision einer Wissenschaft, die durch die Idee einer Universaltheorie motiviert ist. Dazu führt er eindrucksvolle Experimente zur Emergenz durch. Er zeigt dabei, wie sich aus zunächst einfachen Strukturen durch rekursive Algorithmen überaus komplexe Strukturen mit erstaunlichen Ordnungsmustern entwickeln. Das ist kein Beweis für die Existenz einer Universaltheorie, aber durchaus ein anregendes Indiz dafür, dass die Komplexität der Welt u.U. auf recht einfache Grundmuster zurückgeführt werden kann.
Wolfram, Stephen (2023)What is ChatGPT doing … and why does it work? Champaign, Illinois: Wolfram Media Inc.
Unbedingt zu empfehlen für alle, die verstehen möchten, wie generative KI auf der Grundlage großer Sprachmodelle funktioniert. Wolfram klärt nicht nur über die technischen Grundlagen auf, sondern fragt auch, welche Schlüsse große Sprachmodelle auf die Funktionsweise menschlicher Sprache nahelegen.
Wood, DenisMThe Power of Maps: Guilford Pubns, 1992
Wood verwendet den Begriff "Maps" in einem weiten Sinn und meint damit letztlich Modelle und ihre Repräsentation. Enthält eine Reihe sehr anregender Gedanken zur grundlegenden Bedeutung von Modellen für unser Denken und Handeln.
Wright, G.H. (1974)Erklären und Verstehen. Frankfurt/M.
fundierte, z.T. allerdings missionarische Betrachtung hermeneutischer Forschung
Wyssusek, BorisMethodologische Aspekte der Organisationsmodellierung in der Wirtschaftsinformatik. Ein soziopragmatisch-konstruktivistischer Ansatz. Diss., Berlin 2004
Kritische Auseinandersetzung mit der Wirtschaftsinformatik, sehr fundiert, breite und anspruchsvolle Literaturanalyse, sprachlich auf hohem Niveau, sehr eindrucksvolle Arbeit - auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme.